Maximilian Schell erhält den Ernst-Wolf Preis 2019

04.12.2018
Newsmeldung: Dekanat

Maximilian Schell, derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre, erhält den Ernst-Wolf Preis 2019 für seine an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum eingereichte Diplomarbeit mit dem Thema „Versöhnungsprozesse am Beispiel Ruandas. Zur Bedeutung der Raumdimension in kirchlichen Versöhnungsprozessen am Fallbeispiel der Gemeinde Remera im post-genozidalen Ruanda“.

Die Arbeit wurde betreut von Prof. Dr. Traugott Jähnichen und reflektiert vor dem Hintergrund des sog. „spatial turns“ aus theologischer Perspektive und unter Zuhilfenahme soziologischer und theologischer Raummodelle sowie sozialpsychologischer Erkenntnisse die Besonderheiten des Raumes der Kirche. Es wird erörtert, inwiefern eine bestimmte Raumgestaltung Versöhnungsprozesse fördern bzw. behindern kann. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass bisherige Forschungsarbeiten zum Thema „Versöhnung“ einzig und allein die Zeitdimension berücksichtigen – die Raumdimension wird lediglich vereinzelt im Hinblick auf Gedenk- und Erinnerungsorte reflektiert, nicht aber im Hinblick auf alltägliche öffentliche Orte – ist es die Grundthese der Arbeit, dass Versöhnung nicht nur Zeit, sondern auch Raum benötigt, und zwar einen Raum, der bewusst und unter Berücksichtigung sozialethischer Kriterien gestaltet werden muss. Die Gemeinde Remera in Ruanda wird dabei vor dem Hintergrund der entfalteten theologischen Raum- und Versöhnungstheorie als ein Fallbeispiel gelungener Raumgestaltung dargestellt.

Der Ernst-Wolf Preis wird als Nachwuchsförderpreis von der Gesellschaft für Evangelische Theologie für innovative Arbeiten verliehen, die insbesondere die Anschlussfähigkeit theologischer Wissenschaft an die kirchliche, ökumenische oder gesellschaftliche Praxis der Gegenwart dokumentieren und kirchlich oder gesellschaftlich drängende Fragen der Gegenwart theologisch reflektieren. Ernst-Wolf Preis

Maximilian Schell
Lupe
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