Wissenschaftlerinnen für „Hanns-Lilje-Stiftungspreis Freiheit und Verantwortung“ nominiert

03.04.2019
Newsmeldung: Dekanat

Wie lassen sich Vorurteile in der Wahrnehmung anderer Kulturen aufbrechen? Worin gründet sich ein demokratisches Selbstverständnis, das von rechtspopulistischen und nationalen Bewegungen in Frage gestellt wird? Welchen Beitrag bietet Theologie, um ideologische Konstruktionen für das gesellschaftliche Zusammenleben konstruktiv zu hinterfragen?
Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen sich zwei Wissenschaftlerinnen, die jetzt für den „Hanns-Lilje-Stiftungspreis Freiheit und Verantwortung“ 2019 nominiert worden sind: die Theologin Prof. Dr. Claudia Jahnel und die Theologin Prof. Dr. Rebekka Klein.

Der HANNS-LILJE-STIFTUNGSPREIS wird alle zwei Jahre zu wechselnden Themen vergeben. In diesem Jahr steht die Zukunft von Politik und Gesellschaft im Zentrum. Verliehen wird der mit 10.000 Euro dotierte Preis in der Kategorie Wissenschaft für herausragende Promotionen und Habilitationen. „Wir wollen Forscher/innen auszeichnen, die mit ihren innovativen Beiträgen aktuelle Debatten zum Zusammenleben in einer pluralen Gesellschaft voranbringen und Kirche, Politik und Gesellschaft miteinander ins Gespräch bringen“, sagt der Sekretär der Hanns-Lilje-Stiftung, Prof. Dr. Christoph Dahling-Sander. Die Ausschreibung erfolgte bundesweit.

Ausgezeichnet werden die Preisträgerinnen im Rahmen der Veranstaltung „Kann Kirche Demokratie?“ mit dem ARD-Journalisten Arnd Henze und Landesbischof Ralf Meister am 9. Mai 2019, um 19.00 Uhr, in der hannoverschen Marktkirche.

NOMINIERT FÜR DEN HANNS-LILJE-WISSENSCHAFTSPREIS 2019

Hoffnungen auf den Gewinn des Wissenschaftspreises in Höhe von 10.000 Euro können sich die Theologin Prof. Dr. Claudia Jahnel und die Theologin Prof. Dr. Rebekka Klein machen.

PROF. DR. CLAUDIA JAHNEL forscht zu afrikanischer Theologie vor dem Hintergrund aktueller globaler Veränderungen und aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen. In ihrer Habilitation „Interkulturelle Theologie und Kulturwissenschaft. Untersucht am Beispiel afrikanischer Theologie“ entwirft sie eine konsequent kulturwissenschaftliche Orientierung Interkultureller Theologie und Philosophie. Sie deckt koloniale Strukturen gegenwärtiger theologischer und politischer Debatten auf, die beispielsweise den Abwertungen „des Anderen“ bzw. „des Fremden“ zugrunde liegen, und regt interkulturelle Lernprozesse an.

PROF. DR. REBEKKA KLEIN ist für ihre Habilitation „Depotenzierung der Souveränität. Religion und politische Ideologie bei Claude Lefort, Slavoj Žižek und Karl Barth“ nominiert. Mit ihr reagiert sie auf gegenwärtige Bedrohungen freiheitlich-demokratischer Ordnungen durch rechts-populistische und nationale Bewegungen. Dazu bringt sie zeitgenössische philosophische und theologische Entwürfe miteinander ins Gespräch. Ihr Ergebnis: Gerade Theologie kann konstruktiv vor Augen führen, dass reflexive Ideologiekritik stets notwendig sei.

MITGLIEDER DER JURY DES HANNS-LILJE-STIFTUNGSPREISES:

Prof. Dr. Ulrike Grote, Leibniz Universität Hannover, Institut für Umweltökonomie und Welt-handel; Prof. Dr. Marco Hofheinz, Leibniz Universität Hannover, Institut für Theologie und Religionswissenschaft; Elke Rothämel, Gesamtschuldirektorin der Evangelischen IGS Wunstorf und Mitglied des Kuratoriums der Hanns-Lilje-Stiftung; Dr. Thomas F.W. Schodder, Rechtsanwalt / Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht und Mitglied des Kuratoriums der Hanns-Lilje-Stiftung; Dr. Stephan Schaede, Direktor der Evangelischen Akademie Loccum; Prof. Dr. Gerhard Wegner, Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland; Prof. Dr. Christoph Dahling-Sander, Sekretär der Hanns-Lilje-Stiftung (geschäftsführend).

DIE STIFTUNG

Die HANNS-LILJE-STIFTUNG gehört zu den größten fördernden kirchlichen Stiftungen in Deutschland und trägt den Namen des ehemaligen Landesbischofs der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers.
Wichtigstes Ziel der Stiftung ist es, den Dialog von Kirche und Theologie mit Wissenschaft, Technik, Wirtschaft, Kunst und Politik zu fördern.