Nachruf auf Prof. Dr. Horst Balz

12.08.2021
Newsmeldung: Dekanat

Die Evangelisch-Theologische Fakultät der Ruhr-Universität-Bochum trauert um
Prof. Dr. Horst Balz, der von 1974 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2002 als
Professor für Theologie und Zeitgeschichte des Neuen Testaments an der
Fakultät forschte und lehrte.

Der Lutheraner Horst Balz wurde in Leipzig geboren, studierte Theologie und schloss seine Promotion im Jahre 1966 in Erlangen mit einer fulminanten Arbeit zu den methodischen Problemen der neutestamentlichen Christologie ab. Nach
der Habilitation, die sich mit der paulinischen Eschatologie im Römerbrief beschäftigte, war er von 1969 bis 1972 Universitätsdozent und Oberlandeskirchenrat in Kiel und wechselte schließlich im Jahre 1974 an die Ruhr-Universität-Bochum, der er bis zu seiner Emeritierung die Treue hielt.

Neben wichtigen Arbeiten und Kommentarwerken, insbesondere zu den Katholischen Briefen, zeichnet ihn seine Arbeit an einer ganzen Reihe von bedeutenden Wörterbuchprojekten aus. Ohne ihn wäre das Theologische Wörterbuch zum Neuen Testament (ThWNT) kaum vollständig geworden. Seine Herzensprojekt war das Exegetische Wörterbuch zum Neuen Testament
(EWNT), das die wissenschaftliche Exegese für die kirchliche Praxis zugänglich machen wollte. Darüber hinaus trug er als Fachherausgeber für das Neue Testament bei der Theologischen Realenzyklopädie (TRE) die Verantwortung.

Die fachliche wie menschliche Wertschätzung, die ihm entgegengebracht wurde, spiegelt sich auch in der ihm von einer großen Zahl an Freunden, Schülern, Kolleginnen und Kollegen sowie Mitarbeitenden, zu seinem 70.
Geburtstag im Jahre 2007 überreichten Festschrift, die den bezeichnenden Titel: „Fragmentarisches Wörterbuch. Beiträge zur biblischen Exegese und christlichen Theologie“ trug.

Nun ist Horst Balz nach langer schwerer Krankheit verstorben.

Die Evangelisch-Theologische Fakultät an der Ruhr-Universität-Bochum verdankt Horst Balz sehr viel und wird ihn in ehrender Erinnerung behalten. Sie verliert einen wichtigen Vertreter der neutestamentlichen Wissenschaft und
wird sein Erbe schätzen und sorgfältig pflegen.

Prof. Dr. Katharina Greschat