Studientag „Fehlbarkeit“ am 19. Oktober

28.09.2022
Newsmeldung: Dekanat

Das neue Semester kann in den ersten Wochen mit einem ganz wichtigen und interessanten Termin aufwarten: Präses Annette Kurschus, die seit November 2021 zugleich Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, wird am Mittwoch, den 19.10. unsere Fakultät zu einem Studien-Nachmittag besuchen und in diesem Rahmen auch einen Gottesdienst abhalten.

Das Thema lautet „Fehlbarkeit" - Zur theologischen und gesellschaftlichen Notwendigkeit eines problematischen Begriffs.
Die Veranstaltung richtet sich an alle Studierende und Mitglieder der Evangelisch-Theologischen Fakultät.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen.

Die Gegenwart ist in Kirche und Gesellschaft geprägt von vielfältigen, sich überlagernden Krisen. Zahlreiche vermeintliche und tatsächliche ökonomische, politische und religiöse Gewissheiten sind brüchig geworden.
Ungebrochen jedoch scheinen die Lust an Zuspitzung und Polarisierung und der Ruf nach Eindeutigkeit.
Die Sehnsucht nach simplen Antworten ist groß. Verspätetes Besserwissen, von ungerührt wiederholte alte Rezepte wie auch die jeweils neuste 180 Grad-Wenden werden im Brustton der Überzeugung vorgetragen – als seien Versuch und Irrtum, Nicht-Wissen und Ratlosigkeit nur das Problem der anderen.
Dass sie stete Begleiter*innen von Politik und Wissenschaft, Theologie und Glaube sind, ist kaum greifbar, ist im öffentlichen Diskurs kaum noch kommunikabel und scheint doch buchstäblich not-wendig, wenn in komplexen Situation Verantwortung übernommen und Vertrauen erhalten und gestärkt werden sollen.
Kann der Begriff der Fehlbarkeit eine anthropologische und theologische Brücke sein, um zu not-wendigen Neuorientierungen zu gelangen? Sollen Universität und Kirche, Antworten und Stabilität bieten oder Fragen aufreißen? Welche Diskurs- und Kommunikationsformen braucht es in Wissenschaft und Öffentlichkeit, welche Haltungen und Inhalte können Theologie und Kirche in ungewissen Zeiten hierzu beisteuern?'