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PD Dr. Christine Siegl
Pfarrerin

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PD Dr. Christine Siegl

Christine Siegl
Lupe
© RUB, Marquard

Christine Siegl untersucht im DFG-geförderten Forschungsprojekt „Nächste Hilfe am Bahnhof“ die gegenwärtige Arbeit der Bahnhofsmission aus einem praktisch-theologischem Blickwinkel. In praxistheoretischer Forschungsperspektive stand die Frage im Mittelpunkt, wie die Mitarbeiter:innen vor Ort das soziale Geschehen „Bahnhofsmission“ zur Aufführung bringen. Anhand der detaillierten Erfassung der Praxis der Raum(re)produktion, der zentralen Praxis des Helfens und der religiösen Praxis gewinnt das „Doing Bahnhofsmission“ Kontur.

Curriculum Vitae

Dr. Christine Siegl, geb. 04.12.1986 in Wuppertal

Oktober 2023: Abschluss des Habilitationsverfahrens

ab April 2023: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Praktische Theologie (Prof. Sonja Keller) an der Augustana Hochschule Neuendettelsau

Oktober 2019 - März 2023: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Praktische Theologie / Institut für Religion und Gesellschaft der Ruhr-Universität Bochum bei Prof. Dr. Isolde Karle für das DFG-Projekt „´Nächste Hilfe´ am Bahnhof: Eine praktisch-theologische Untersuchung der Bahnhofsmission.“

Februar 2019: Verleihung der Promotionsurkunde zur Dissertation „Gast – Raum – Kirche. Nutzungserweiterung von Dorfkirchen als kirchliches Handeln“ (summa cum laude)

2018-2019: Pfarrerin in der Ev. Landeskirche Württemberg

März 2018: Ordination in den Pfarrdienst der Ev. Landeskirche Württemberg

2015-2018: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ev. Theologischen Fakultät der Universität Tübingen

August 2015: 2. Theologisches Examen, Ev. Landeskirche Württemberg

2013-2015: Vikariat in der Ev. Landeskirche Württemberg

Februar 2013: 1. Theologisches Examen, Ev. Landeskirche Württemberg (anerkannt als Diplom, Eberhard-Karls-Universität Tübingen)

2008-2013: Studium der Evangelischen Theologie in Tübingen und Berlin


Publikationen

Monographie:
Gast – Raum – Kirche. Nutzungserweiterungen von Dorfkirchen als kirchliches Handeln (PThK 28), Freiburg 2019.

Aufsätze:
„Weniger ist anders“ – Dorfkirchen als diakonischer Gastraum, in: 2.
Tagungsband der Forschungsgruppe Transara (im Erscheinen).

Kirchliche Sprache. Wie kann die Kirche ihr Eigenstes sagen und damit
die Menschen erreichen?, in: Evangelische Aspekte 4/2022, S. 8-10.

Doing Bahnhofsmission. Methodische Überlegungen zur empirischen Erforschung einer diakonischen Praxis, in: EvTh 81/4 (2021), S. 308-317.

Sich vom Schmerz des Anderen berühren lassen. Wenn Diakonie wehtut, in: Katharina Greschat / Claudia Jahnel (Hg.), Dem Schmerz begegnen. Theologische Deutungen, Bielefeld 2021, S. 253-264.

Nutzungserweiterte Dorfkirchen – empirisch untersucht, in: Brandenburgische Denkmalpflege Neue Folge Jg. 5 Heft 1, 2019, S. 37-42.

Predigtstudien:
Antonia Rumpf/Christine Siegl: Liebe-voll. Predigtstudie zum 13. So. n.
Trinitatis, in: Predigtstudien Perikopenreihe V, Zweiter Halbband
2022/2023, Freiburg 2023, S. 132-138.

Christine Siegl/Antonia Rumpf: Mit Mut im Herzen und Angst im
Gepäck. Predigtstudie zum 9. So n. Trinitatis, in: Predigtstudien
Perikopenreihe IV, Zweiter Halbband 2021/2022, Freiburg 2022, S. 141-
148.

Christine Siegl/Ricarda Schnelle: Hoffnungsrüstung für das Leben. Predigtstudie zum Drittletzten Sonntag des Kirchenjahres, in: Predigtstudien Perikopenreihe II, Zweiter Halbband 2019/2020.

Ricarda Schnelle/Christine Siegl: Mit Lazarus vom Sterben, Leben und Glauben erzählen. Predigtstudie zum 16. Sonntag nach Trinitatis, in: Predigtstudien Perikopenreihe I, Zweiter Halbband 2018/2019, Freiburg 2019, S. 218-225.


Lehrveranstaltungen

Zurückliegende Lehrveranstaltungen
WiSe 2020/21: Nächste Hilfe am Bahnhof - eine praktisch-theologische Unter suchung der Bahnhofsmission (Blockseminar, gemeinsam mit Prof. Dr. Isolde Karle)


Projekte

Habilitationsprojekt:
Christine Siegl untersuchte im DFG-geförderten Forschungsprojekt „Nächste Hilfe am Bahnhof“ (Projektnr. 423629649) die gegenwärtige Arbeit der Bahnhofsmission aus einem praktisch-theologischem Blickwinkel.

Dazu wurden in den Jahren 2020-2022 u.a. ethnographische Studien an fünf großen Bahnhofsmissionen in ganz Deutschland, teilnehmende Beobachtungen bei Treffen und Fortbildungen von Leiter:innen und Mitarbeitenden sowie eine virtual ethnography von social media-Auftritten einzelner Bahnhofsmissionen durchgeführt. In praxistheoretischer Forschungsperspektive stand die Frage im Mittelpunkt, wie die Mitarbeiter:innen vor Ort das soziale Geschehen „Bahnhofsmission“ zur Aufführung bringen. Anhand der detaillierten Erfassung der Praxis der Raum(re)produktion, der zentralen Praxis des Helfens und der religiösen Praxis gewinnt das „Doing Bahnhofsmission“ Kontur.

Im Gespräch mit aktuellen Entwürfen zum Verhältnis zwischen Diakonie, Kirche, Gesellschaft und Staat zeigt sich, dass die bahnhofsmissionarische Praxis auch hierbei besondere Akzente setzt: Einerseits ist ihre kirchliche Trägerschaft konstitutiv und wird auch in der Öffentlichkeit zum Ausdruck gebracht, andererseits richtet sie sich ganz gezielt an benachteiligte Menschen, ohne diese Hilfe zwingend religiös zu konnotieren. Die Bahnhofsmission kann daher als eine „Kirche im Dazwischen“ genauer gefasst werden.

Im Januar 2023 wurde das Forschungsprojekt mit Einreichung der Habilitationsschrift "Doing Bahnhofsmission. Eine ethnografische Untersuchung diakonischer Hilfe am Bahnhof" abgeschlossen.