Initiator:innen und Mitarbeitende
Dr. Claudia Rammelt
Jan Gehm
Rebekka Scheler
Alexander Jüngst
Sarah Radon
ARBEITSKREIS DIALOGISCHE EXISTENZ
Seit einigen Jahren beschäftigen sich Studierende der Evangelischen Theologie mit Themen, die den Nahen Osten betreffen. Neben tagesaktuellen Ereignissen standen vor allem auch immer wieder die religiösen Minderheiten im Mittelpunkt des Interesses. Allzu oft werden sie als traditionelle Restgemeinden betrachtet, die eher museale Steine geworden sind als lebendige Akteure. Nicht nur ist zu erkunden, welche religiösen Gemeinschaften es gibt, ihren Lebenskontext, die Herausforderungen eines Lebens in den Ländern des Nahen Ostens, politische und kulturelle Verflechtungen. Vor allem drängt sich einer evangelischen Perspektive, die im europäischen Kontext verortet ist, die Frage auf: wie kann ich einen Zugang zu jener Region und zu den Menschen finden, deren Lebenswelt von Gewalt und Flucht geprägt sind, und in der Religion eine andere Rolle spielt und die Koexistenz zwischen den Glaubensrichtungen sich jahrhundertelang anders entwickelte als in den westlichen Gesellschaften, in denen Rollenmuster sich von den unseren unterscheiden? Kann ich verstehen, was Gewalt, Flucht und Migration bedeuten für sie als Jesiden und Christen? Aus dieser Beschäftigung erwachsen auch Fragen der Ökumene, da sich sowohl mit orientalischen Ausprägungen des Christentums auseinandergesetzt wird wie auch mit anderen Religionen. Ansätze aus der Theologie, aber gerade auch aus den Sozialwissenschaften sollen helfen, um zu einem angemessenen Verstehen vorzudringen.
Leitend soll in jedem Fall die Einsicht sein, dass eine Auseinandersetzung nicht hegemonial vereinnahmend sein kann, vielmehr sich zur Aufgabe zu machen ist, dem Anderen auf Augenhöhe zu begegnen. Der Dialog bildet den Ausgangspunkt einer Beschäftigung, um sich einer Region und Menschen zu nähern, die in von Krisen übersäten Gebieten leben. Konzepte, Themen, Diskussionen, aber auch ganz praktisch orientierte Projekte sollen dieses Anliegen umsetzen.
Ziel:
- Themen des Nahen Ostens diskutierend
- eingebettet in Fragen der Ökumene / des friedlichen Miteinanders
- sichtbarmachend an Universität und in der Gesellschaft
Struktur:
Ein aus vier Personen bestehendes Organisationsteam ist der Kreis, der die Arbeit anleitet und ihr Struktur gibt. Dieser Kreis trifft sich in regelmäßigen Abständen zu Arbeitskreistreffen, um neben organisatorischen Fragen auch an inhaltlichen Themen zu arbeiten. Einmal im halben Jahr wird zu einem (virtuellen) Treffen eingeladen, das entweder dem Austausch zu Projekten dient oder auch inhaltliche Fragen fokussiert. Eingeladen sind alle Interessierten aus Universität und Gesellschaft. Diese Treffen dienen auch als Netzwerk, um Personen, die inhaltliche Themen bearbeiten oder Projekte planen unterstützt bzw. weiter vermittelt werden an Partner und Institutionen, die im gleichen Bereich tätig sind.