Was bedeutet die Körperlichkeit des Menschen für die Theologie und für die kirchliche Praxis? Wie können ethische Orientierungen aussehen angesichts des radikal gewandelten Verhältnisses zur Sexualität in der Gesellschaft? Und schließlich: Kann und – wenn ja – wie kann Kirche heute noch zur Ehe ermutigen? Isolde Karle bringt theologische Denktraditionen mit soziologischen, kulturtheoretischen und philosophischen Konzepten ins Gespräch. Ein moderner praktisch-theologischer Entwurf reformatorischer Beziehungs- und Ehetheologie.
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Am Beginn steht die kritische Frage nach der Religion in der Moderne. Gibt es einen Trend zur Religion, der auch eine Renaissance der Kirche möglich machen könnte? Was aber ist Kirche? Wer reformieren will, muss wissen, wovon er spricht. Das zweite Kapitel beschreibt die Kirche als Organisation und markiert damit die Grenzen ihrer Reformierbarkeit. Der Organisation steht die Gemeinde als Raum der lebendigen Begegnung gegenüber. Ist hier der eigentliche Zukunftsraum der Kirche? Dann aber muss denen, die die Gemeinden begleiten, Aufmerksamkeit zuteil zu werden: Das fünfte Kapitel stellt die pastorale Arbeit in den Mittelpunkt des Nachdenkens. Immer deutlicher wird auf diesem Denkweg: Die Krise der Kirche ist keine organisatorische, sondern eine inhaltliche. Überlegungen zur Botschaft und zu der Weise, diese zu vermitteln, schließen darum dieses Buch ab.
Ein Plädoyer gegen falschen Aktionismus und für eine Stärkung der Gemeinden im Geiste evangelischer Gelassenheit.
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Warum ist ein Mann ein Mann und eine Frau eine Frau?
Wer meint, die Antwort auf diese Frage sei klar, wird hier Verblüffendes entdecken:
Isolde Karle führt in die interdisziplinäre Geschlechterforschung ein. Auf anschauliche Weise macht sie deutlich, wie wenig die Biologie und wie sehr kulturelle Festlegungen das Geschlecht definieren – und wie fragwürdig diese Definitionen sind, werden sie mit der Vielgestaltigkeit menschlicher Existenz und mit der biblischen Überlieferung zu Schöpfung und Neuschöpfung konfrontiert.
Ein provozierendes Buch, das für selbstverständlich Gehaltenes neu sehen hilft – für eine Kirche jenseits normierter Geschlechterordnung.
"Kirche und Theologie sollten dazu beitragen, von den Schranken des Geschlechts unabhängig zu machen. Sie haben dabei das Evangelium auf ihrer Seite.”
Pfarrerinnen und Pfarrer werden mit hohen Erwartungen an ihre Person und ihre Arbeitsleistung konfrontiert. Im Namen der Glaubwürdigkeit scheint eine Verschmelzung von Person und Amt unausweichlich. Wo bleibt jedoch bei diesem Amtsverständnis die Professionalität? Wie kann es gelingen, eine reflektierte Dis- tanz zu wahren, ohne sich persönlich zu distanzieren?
Isolde Karle geht diesen Fragen nach. Überraschend ist ihre Herangehensweise: Sie orientiert sich nicht an der Person des Pfarrers, der Pfarrerin, sondern am sozialen Kontext. Aspekte, die das Pfarramt in der modernen Gesellschaft beeinflussen, werden soziologisch beschrieben. Ein ungewohnter Blick, der jedoch zu Einsichten führt, die Person, Amt und Gemeinde in ein ausgewogenes Verhältnis bringen.
Die Autorin entwickelt ein Berufsverständnis, das einen Weg zwischen traditionellem Berufsbild und einem individualisierten Amtsverständnis weist.
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Moderne Seelsorge hat sich immer darum bemüht, den Herausforderungen der Moderne gerecht zu werden, in diesem Jahrhundert vor allem durch die Rezeption psychoanalytischer Erkenntnisse. Auf dem Hintergrund einer soziologischen Analyse der modernen Gesellschaft weist die Verfasserin nach, dass die Pastoralpsychologie gerade aufgrund ihrer psychoanalytischen Orientierung nicht in der Lage ist, die gesellschaftliche Bedingtheit moderner Konfliktlagen angemessen in den Blick zu bekommen. Sie zeigt, was dies für das Verständnis von Identität, Biographie und Geschlecht sowie für die religiöse Funktion von Seelsorge bedeutet.
Isolde Karles Dissertation "Seelsorge in der Moderne. Eine Kritik der psychoanalytisch orientierten Seelsorge" ist vergriffen. Sie können sie aber hier als pdf-Datei abrufen.