Antonia Köpf forscht zur Theorie der medialen Seelsorge mit dem Fokus auf Telefonseelsorge. In ihrem Promotionsprojekt befasst sie sich u.a. mit deren Ausbildungskonzepten. Dabei werden anhand von Methoden der empirischen Sozialforschung Einblicke in die Telefonseelsorge gewonnen, welche anschließend ausgewertet und reflektiert werden.
Antonia Köpf,
geb. am 07.10.1993 in Aachen
Seit April 2021: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Praktische Theologie (Homiletik, Liturgik, Poimenik) der Evangelisch-Theologischen Fakultät und am Institut für Religion und Gesellschaft, Ruhr-Universität Bochum
März 2021: Erstes Theologisches Examen bei der Evangelischen Kirche im Rheinland (zugleich Magister Theologiae der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster)
2016 bis 2021: Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Praktische Theologie und Religionspädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster bei Fr. Prof. Antje Roggenkamp
2016 bis 2021: Hauptstudium der Evangelischen Theologie an der Westfälischen Wilhelms- Universität Münster
2013 bis 2016: Grundstudium der Evangelischen Theologie an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel
2013: Abitur am Bischöflichen Gymnasium St. Ursula in Geilenkirchen
2010 bis 2012: Ausbildung zur C-Kirchenmusikerin im Bistum Aachen
Aktuelle Lehrveranstaltungen
WiSe 2024/25: Telefonseelsorge (Blockseminar)
Zurückliegende Lehrveranstaltungen
SoSe 2024: Medial vermittelte Seelsorge (Seminar)
WiSe 2023/24: Gesprächsmethoden für die Seelsorge (Seminar)
WiSe 2023/24: Helfendes Handeln - Grundfragen der Diakonie (Seminar)
SoSe 2023: Seelsorge – Kontexte und Anlässe (Seminar)
WiSe 2022/23: Einführung in die Gottesdienstlehre (Seminar)
WiSe 2022/23: Konzepte, Praxisfelder und Gesprächsmethoden der Seelsorge (Seminar)
SoSe 2022: Einführung in die Liturgik (Seminar)
WiSe 2021/22: Seminar: Liturgische Präsenz
SoSe 2021: Seminar: Grundlagen und Praxisfelder der Seelsorge
Promotionsprojekt seit April 2021: Eine empirische Untersuchung zur Rolle der Religion in der Arbeit der Telefonseelsorge
Gemäß den Leitlinien von 1978 ist Telefonseelsorge (TS) Krisenintervention und Vermittlungsstelle für adäquate Hilfe. Das Konzept der TS bleibt dabei unspezifisch. Die nicht unproblematische konzeptionelle Unterbestimmtheit der TS ist zugleich ihr Wesenskern: Das Konzept der TS ist es, flexibel zu bleiben, sodass sie sich immer wieder neu nach den Sorgen der Anrufenden ausrichten kann. Das Angebot der TS richtet sich daher vor allem auch an diejenigen, die die Vorleistung einer Selektion (Welche Hilfe ist für meine Situation adäquat?) nicht erbringen. Durch die fehlende Distinktion (Fall/Nicht-Fall) eröffnet die TS einen nahezu grenzenlosen Resonanzraum der Sorge. Als Teil des Religionssystems wird TS zum Sammelbecken sowohl für Eigenprobleme des personalen Systems (Seelsorge) als auch für sozialstrukturelle Probleme (Diakonie).
Mit der konzeptionellen Flexibilität der TS geht ein Mangel an Selbstvergewisserung und Orientierung einher. Obwohl der Begriff „Seelsorge“ immer wieder kontrovers diskutiert wurde, hat die TS daran festgehalten. Die Bezeichnung weist auf eine rudimentäre Verbindung zu Religion hin. Bislang ist ungeklärt, inwiefern die religiösen Implikationen, dass es sich bei der TS zumindest nominell um eine christliche Einrichtung handelt, auch in der Praxis einen Ausdruck finden. Auf diesem Hintergrund ergibt sich folgende Frage für die empirische Untersuchung: Welche Rolle spielt Religion in der Arbeit der Telefonseelsorge?
Mit Hilfe von leitfadengestützten Interviews soll das atheoretisch-implizite Erfahrungswissen der Akteure durch erzählgenerierende Fragen reflexiv zugänglich und expliziert werden. Der Dokumentarischen Methode entsprechend wird über verschiedene Interpretationsstufen der Orientierungsrahmen auf Basis des Datenmaterials rekonstruiert, Regelhaftigkeit identifiziert und eine Typologie generiert. Schließlich sollen die Ergebnisse zur theoretischen Konturierung des bislang diffusen Propriums der TS beitragen.
Mitglied der Studienberatungskommission und Studienberaterin für BA (seit 08/2022)
© RUB, Marquard
Antonia Köpf
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Professur für Praktische Theologie
Evangelisch-Theologische Fakultät
Ruhr-Universität Bochum
GA Süd 7/57
Universitätsstr. 150
D-44780 Bochum
Tel.: +49-234-32-28399
Antonia.Koepf@rub.de