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Abgeschlossene Dissertationen

Im Zusammenhang mit dem Konzept der ganzheitlichen Begleitung Sterbender und ihrer An- und Zugehörigen wird in der Hospizbewegung der spirituellen Dimension eine zentrale Bedeutung beigemessen. In der Trauerbegleitung wird dabei nach einer Zeit, in der man sich von religiösen Formen und Ritualen distanzierte, zunehmend wieder auf diese zurückgegriffen. Eine besondere Rolle spielt die rituelle Kommunikation in der perimortalen Trauerbegleitung, insbesondere für den Prozess des Abschiednehmens und für die Realisierung des Todes. Rituale helfen, die Gehemmtheit und Unsicherheit in der Gegenwart des Todes auszuhalten. Angesichts gesamtgesellschaftlicher Veränderungsprozesse kann nicht mehr ohne weiteres auf traditionelle christliche Rituale zurückgegriffen werden. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie die Abschiedsrituale im Hospiz konkret aussehen, ob bzw. welche christlichen Sinnformen dabei eine tragende Rolle spielen. Im Rahmen einer empirischen Untersuchung soll zudem erforscht werden, welche Bedeutung die Rituale nicht nur für die An- und Zugehörigen, sondern auch für die Hospizmitarbeiter*innen selbst haben und welche Wirkung die Rituale als eine Form der Seelsorge erfüllen. Das Projekt wurde im Rahmen des interdisziplinären Forschungsschwerpunktes „Dimensionen der Sorge“ des Evangelischen Studienwerkes Villigst durchgeführt.

Für ihre Dissertation hat Laura Brand den DHPV (Deutscher Hospiz- und PalliativVerband e.V.) Preis für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung des Jahres 2024 gewonnen.

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Die Bundeswehr unterliegt seit gut zwei Jahrzehnten einem weitreichenden Transformationsprozess. Von einer strikten Verteidigungsarmee, die zum Großteil durch Wehrdienstpflichtige getragen wurde, hat sie sich zu einer international intervenierenden Einsatzarmee gewandelt, die seit 2001 auch Frauen in allen Verwendungszwecken zulässt und seit 2011 ausschließlich auf freiwillig gemeldete Soldaten und Soldatinnen zurückgreifen kann. Diese fundamentalen Veränderungen stellen nicht nur eine große Herausforderung für die Soldaten, Soldatinnen und deren Familien dar, sondern auch für die Militärseelsorge, die sich auf die veränderten Rahmenbedingungen konzeptionell und personell einstellen muss. Am Institut für Religion und Gesellschaft interessiert uns speziell der poimenische Aspekt der Militärseelsorgearbeit. Welchen Fragen muss sich Seelsorge an diesem besonderen Ort stellen? Wie versteht sich Seelsorge im Spannungsfeld von Bundeswehr und Kirche einerseits und Bundeswehr und Gesellschaft andererseits? Wie vollzieht sich Seelsorge in der Bundeswehr? Welche besonderen Herausforderungen sehen sich Militärseelsorgerinnen und -seelsorger gegenüber?
Im Zusammenhang mit diesem Projekt engagiert sich Isolde Karle zusammen mit Niklas Peuckmann in der ThEA (Theologisch-Ethische Arbeitsgemeinschaft) des Evangelischen Kirchenamtes der Bundeswehr in Berlin. Das Projekt wurde großzügig durch die EKD gefördert. Das Projekt wurde durchgeführt von Niklas Peuckmann.

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